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Geschäftsunterlagen vertrauenswürdig und sicher führen«Records Management» bezeichnet die Aufgaben und Verfahren zur Gewährleistung der Verfügbarkeit von Geschäftsunterlagen. Eine anerkannte Leitlinie ist der internationale Standard ISO 15489 (Records Management), der auch als Schweizer Norm sowie in deutscher Übersetzung als DIN-Norm anerkannt ist. Records Management umfasst nicht nur Dokumente, sondern alle geschäftlich relevanten Unterlagen, also zum Beispiel auch Datenbanken und geschäftlich genutzte «Social Media». Ganz allgemein sind Geschäftsunterlagen (englisch: Records) alle «als Nachweise und/oder Informationen von Organisationen oder Personen aufgrund ihrer rechtlichen Verpflichtungen oder ihrer Geschäftsvorgänge erstellte, empfangene und/oder aufbewahrte Unterlagen». (DIN ISO 15489). Records Management ist also Mittel zum Zweck (Nachvollziehbarkeit). Um zu beurteilen, wie gut das Mittel seinen Zweck erfüllt, braucht es prüfbare Qualitätskriterien. Dazu nennt ISO 15489 fünf allgemeine Qualitätsmerkmale, die «vertrauenswürdige» Records bzw. Geschäftsunterlagen ausmachen. Das Ziel von Records Management sind vertrauenswürdige Geschäftsunterlagen, also die Herstellung dieser Qualitätsmerkmale und ihre Erhaltung so lange wie nötig (Verfügbarkeit).
Diese Qualitätsmerkmale gelten vor allem für das «autoritative» Exemplar einer Unterlage, das zum aktuellen Zeitpunkt für das Unternehmen als verbindlich gilt und als Beweismittel dienen kann. Sind mehrere Exemplare einer Unterlage im Umlauf (Versionen, Fotokopien, Scanbilder, PDF-Konvertierungen etc.), muss das autoritative Exemplar identifizierbar sein. Die Zulässigkeit von Veränderungen an Kopien sowie deren Zusammenführung mit dem autoritativen Exemplar müssen geregelt sein. Vertrauenswürdige, zuverlässige und benutzbare Geschäftsunterlagen dienen nicht nur rechtlichen Verpflichtungen, sondern auch der Unterstützung von Führungsentscheidungen und der Verbesserung von Effizienz, Transparenz und Sicherheit im Arbeitsalltag der Mitarbeitenden. Die Qualitätsmerkmale können nicht einfach behauptet werden, sondern müssen nachweisbar und somit auch konkret prüfbar sein. Bei IT-Systemen bedingt dies enstprechende Funktionen und Metadaten, wozu ISO 15489 konkrete funktionale Anforderungen nennt. |